Publikumspreis

im Rahmen des Kunstpreises 2024

Das Voting ist nun beendet. Die Verleihung des Publikumspreises findet am 21. Februar 2024 im Rahmen der Verleihung des Kunstpreises der Hypo Vorarlberg statt.

 

Mitvoten und gewinnen

Unter allen Teilnehmenden werden 50 Artbags verlost. Diese beinhalten das Buch „Making Art Happen“ von Rudolf Sagmeister, zwei Eintrittskarten für das Kunsthaus Bregenz und das vorarlberg museum und eine weitere kleine Überraschung.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme beim Voting und sind gespannt welches Kunstwerk den Publikumspreis gewinnen wird!

Die zur Auswahl stehenden Kunstwerke

Auszug aus dem Text „Dicke Haut“: Als Abgrenzung des Körpers zum Außen bietet die Haut Barriere und Schutz für unser Innenleben, eine organische Klammer, aus denen der Mensch sich erst ergibt. Sie schirmt ab und schafft die nötige Autonomie, der es bedarf, sich überhaupt als Andere:r wahrzunehmen. Es sind die Qualitäten der Anpassungsfähigkeit und des Erinnerns, die die Künstlerin an der Haut als Sinnbild interessieren. Das grün gefärbte Rindsleder ist Bildträger und Bildobjekt zugleich, bietet den materiellen Untergrund seiner eigenen Markierungen, Spuren und Alterserscheinungen. – Anne Zühlke

Im Grenzgang zwischen Spaß und Aggression regt der Ball zur Interaktion an, er wird geworfen und idealerweise vom Gegenüber gefangen oder geschmettert, um ein Zielobjekt abzuschießen. Die Arbeit „got caught so far“ erzählt von der Fragilität der Dinge und dem Glück eines Objekts, das bisher immer aufgefangen wurde. Aus Ton gefertigt, wurde der Ball in lederhartem Zustand poliert und ohne Glasur bei hoher Temperatur im Keramikofen gebrannt. Dieses Verfahren verlieh ihm die glänzende Oberfläche, er wirkt weich wie Leder, ist jedoch hart und zerbrechlich.

In Frauenakte inszeniere ich nackte Männer in Posen ikonischer Gemälde, die nackte Frauen zeigen, um die Dynamiken unserer Wahrnehmung zu untersuchen. Jupiter und Io ist ein Gemälde von Antonio da Corregio und zeigt die Verführung oder besser Vergewaltigung der Io durch Gott Jupiter, der ihr als Wolke erscheint. In meiner Version bemächtigt sich eine junge Frau in eine Wolke gehüllt eines älteren Mannes. In dieser Arbeit wird die Vergangenheit neu gedacht, die Karten werden neu gemischt, die Szenen aus der Vergangenheit werden verschoben, neu betrachtet. Die Veränderung findet statt.

Die Arbeit zeigt den unmöglichen Versuch den Himmel zu halten, damit er uns nicht auf den Kopf fällt. Sie drückt meine Überforderung aus, allen Erwartungen gerecht zu werden, den eigenen und den fremden, was eine Frau, eine Künstlerin zu sein hat oder zu repräsentieren hat. Es wird aber auch ein Perspektivenwechsel angezeigt, nach einer Orientierungskrise steht die Welt Kopf und wird neu gedacht.

Pastelliges Rosa trifft auf Neonorange, Mintgrün und Signalrot, begleitet von Neongelb, Himmelblau, Weiß und Schwarz. Die bunt bemalten Keilrahmen lassen Flair und Ästhetik der 1950er Jahre aufleben, gewürzt mit frech-fröhlichen Untertönen eines emanzipierten 21. Jahrhunderts. In vielfältigen Farbkombinationen wird die Acrylhaut direkt auf den leinwandlosen Skelettgrund aufgetragen. Darüber spannen sich Kunstlederapplikationen aller Art. Fulterer Scherrer schränken unsere Assoziationen den Arbeiten gegenüber bewusst nicht ein, es kommt zu keiner verbindlichen Interpretation.

Die Arbeit ist eine Hommage an die Frauen, die vor 100 Jahren in Großbritannien und den USA für das Frauenwahlrecht gekämpft haben. Die Klöppelspitze, die um die 100 Jahre alt ist, ist ein Symbol für die Stellung der Frau damals. Dass es allerdings „unter der Decke“ brodelt ist bei genauer Betrachtung zu sehen. Eine geballte Faust, die in die Spitze eingearbeitet ist, steht für Stärke, Kampfbereitschaft und Entschlossenheit. Der metallene Hintergrund, als Kontrast zur Spitze, unterstreicht diese Entschlossenheit. Das Objekt ist auf einem Gestell platziert, das einem „Herrendiener“, nachempfunden ist.

Das Gemälde entstand erstmals 1995. Im Jahr 2015 habe ich dieses Motiv erneut gemalt. Die Inspiration dafür entspringt einer frühen Kindheitserinnerung, einem Spaziergang mit meiner Mutter in Altach. Dabei begegneten wir einer leuchtenden, kugelförmigen Lampe in einem Garten, die das Ursprungsbild prägte. Die Kinderfiguren in diesem Gemälde sind aus meiner Fantasie hinzugefügt. In der neuen Version hat sich die Farbgebung verändert. Zudem sind die Haare der Kinder etwas länger, die Mimik wirkt skeptischer und die Körperhaltung ist weniger entspannt und drückt eine veränderte Stimmung aus.

Die Themen der Werke sind durch gesellschaftliche Entwicklungen virulent geworden: 1. Die respektvolle Bezugnahme aller Arten - mit dem Verständnis, dass alle (menschliche und nicht-menschliche) Körper wichtig und schützenswert sind - wird durch Umweltzerstörungen brisanter. Es steht in Frage, welches Verständnis von Körpern die Menschen lehren kann, sich in ihrem Lebensraum vorsichtig und respektvoll zu bewegen. 2. Konzepte von Geschlecht weiter und fluider zu fassen, Freiräume schaffen und die Suche nach neuen Geschlechterbildern abseits von Zweigeschlechtlichkeit.

Die Arbeit ist eine Klangskulptur, aus Beton und PVC. Sie kombiniert Materialien, die sich – in Anlehnung an Paul Crutzen`s Theorie des Anthropozän – in die Erdkruste einschreiben. Die in der Skulptur beinhaltete Schallplatte symbolisiert nicht nur das Speichern und Einschreiben in kulturelle Systeme und deren Message (im Sinne McLuhans), sondern wirft zudem Fragen zur kulturellen Aneignung auf. Die paradoxe Fusion, nachhaltig schädlicher Materialen, sowie die Kombination mit ikonischer Musik, als auch das provokative Aneignen kultureller Inhalte durch den Künstler selbst, fordern einen erweiterten Blick.

Vorarlberg zeigt sich als Land der Schwabenkinder, als Durchgangsstation österreichischer Kämpfer_innen der Spanischen Int. Brigaden, als Transitstation von Jüdinnen und Juden auf der Flucht während des Zweiten Weltkriegs. Das Projekt untersucht diese regionalen Aspekte in einer künstlerischen Meditation über Stille und Bewegung, Begrenzung und Fluidität. Die Künstlerin hinterfragt die Idee der Grenze - ihren willkürlichen, kontingenten und disziplinarischen Charakter - unter Bezugnahme auf die Geschichte der Frauen, die Lebensmittel unter ihren Röcken von der Schweiz nach Österreich schmuggelten.

Die Kunstwerke sind alphabetisch nach den Nachnamen der Künstlerinnen und Künstler gelistet.