Christine Lederer

Am liebsten trage ich ein Bügelbrett“, 2018
Digitalprint auf Affichenpapier
160 x 272 cm
„Am liebsten trage ich ein Bügelbrett“ entstand in einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema der Sozialisierung als Frau in unserer Gesellschaft und für die Ausstellung „Alle Frauen sind immer daheim“ in der Galerie Hollenstein, Lustenau (2018). Für Lederer ist der Humor in ihren Arbeiten dabei essentiell. So hat Fotograf Mark Mosman die Künstlerin dafür in ihrem Atelier in Bludenz fotografiert – mit ihrem Bügelbrett, das sie schon lange begleitet. Lederer arbeitet oft mit gefundenen Gegenständen, die sie aus dem Kontext reißt. Ursprünglich sollte das Bügelbrett für Lederers Diplomarbeit an der Akademie der Bildenden Künste, München, als Sprungbrett hoch oben an der Wand angebracht werden. Daraus ist nie etwas geworden. Es schien ihr zu banal. Stattdessen versteckt sie nun ihren nackten Körper hinter dem fast niedlich wirkenden Bügelbrett. Es wird zum Schutzschild. Die „barockesken“ Haare sind aus Hanf. Hausarbeit lenkt ab und nimmt kostbare Lebenszeit in Anspruch. Es erscheint der Künstlerin als repetitives, mühevolles Tun. Ein Bügelbrett zu tragen anstatt es zu nutzen: ein ebenso sinnloses Unterfangen.“